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Reformen auch für MTD-Berufe

Auch MTD-Berufe müssen in den Fokus der Reforminitiativen des Gesundheitsministeriums rücken! Zum Wohle der Patient*innen und der qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung!

In einer gemeinsamen Presseaussendung von MTD-Austria und den sieben MTD-Berufsverbände (darunter auch rtaustria - Berufsfachverband für Radiologietechnologie) wird darauf hingewiesen, dass auch MTD-Berufe in den Fokus der Reforminitiativen des Gesundheitsministeriums rücken“ müssen, so Gabriele Jaksch, Präsidentin von MTD-Austria, „denn die Herausforderungen Entlohnung, Personal- und Nachwuchsmangel sowie die Qualitätssicherung der gemeinsamen Arbeit für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige sind auch für uns seit Jahren evident.....“

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MTD-Berufe: Personal- und Nachwuchsmangel

Eine von der AK im Jahr 2019 in Auftrag gegebene Studie, die von der GesmbH durchgeführt wurde zeigt, dass bis zum Jahr 2030 alleine aufgrund von Pensionierungen bei den MTD-Berufsangehörigen ein Ersatzbedarf von 4.800 Personen besteht. Um diesen zu decken, ist unter anderem eine deutliche und rasche Investition in die Ausbildung für die hochqualifizierten MTD-Zukunftsberufe notwendig. Eine, von mehreren Forderungen, die auch von den zuständigen Gewerkschaften und AK sowie von der „Offensive Gesundheit“ immer wieder aufgezeigt und unterstrichen wird. Zusätzlich bedarf es aufgrund der demografischen Entwicklung der Bevölkerung und einer verbesserten und flächendeckenden qualitativen Gesundheitsversorgung bis 2030 10.100 Fachexpert*innen der 7 MTD-Sparten. Es besteht dringender Handlungsbedarf!

Sabine Weissensteiner, Präsidentin des Berufsfachverbandes für Radiologietechnologie Österreich: „Es braucht mehr Ausbildungsplätze für die Radiologietechnologie. Dazu ist ein Anstellungsmodell und/oder ein Ausbildungsgeld zur Attraktivierung erforderlich. Aktuell kann auch in dieser Berufsgruppe der Bedarf nicht mehr gedeckt werden. Ohne die qualitative Bildgebung von Radiologietechnolog*innen gibt es keine Diagnosen und daraus abgeleiteten Therapien.“

Pflege und Therapie - gemeinsam für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

„Wir sind gemeinsam für Pflegebedürftige und für pflegende Angehörige da. Es ist naheliegend, dass die Pflege- und MTD-Berufe bei weiteren Reformschritten gemeinsam gedacht werden“, unterstreicht Constance Schlegl, Präsidentin von Physio Austria. „Physiotherapie festigt und verlängert bei vielen Patient*innen die Mobilität, verzögert den Wechsel in eine höhere Pflegestufe und die Expertise der Kolleg*innen ist für viele pflegende Angehörige sehr wertvoll. Daher der klare Appell an den Gesundheitsminister, die Berufsgruppen die vereint bei den Patient*innen sind, für nächste Schritte des Reformweges auch gemeinsam zu denken.“

Gesamtlösung für alle Gesundheitsberufe

Sylvia Handler, Präsidentin von Biomed Austria: „Es sind bereits jetzt viele Stellen offen und können nicht durch Biomedizinische Analytiker*innen besetzt werden. Teilweise müssen dadurch bereits Laborleistungen reduziert werden. In vielen Gehaltsschemen der Bundesländer gibt es eine unterschiedliche Bezahlung je nach Einsatzbereich, das muss unbedingt vereinheitlicht werden.“

„Ergotherapeutinnen arbeiten bereits eng mit der Pflege sowohl im intra- als auch im extramuralen Bereich zusammen und ergänzen sich in vielen Bereichen um die Patient*innenversorgung zu optimieren“, unterstreicht Marion Hackl, Präsidentin Ergotherapie Austria, die Forderung nach einer Gesamtlösung für alle Gesundheitsberufe.

Hohe Relevanz für die Gesundheitsversorgung

Karin Pfaller-Frank, Präsidentin Logopädie Austria: „Logopäd*innen haben während der Pandemie die Versorgung der Patient*innen aufrecht erhalten - egal ob logopädische Therapie im niedergelassenen oder im intramuralen Bereich stattgefunden hat bzw. stattfindet. Sprache haben und sprechen können, eine sichere Nahrungsaufnahme und Kommunikation gewährleisten können, dafür arbeiten die österreichischen Logopäd*innen.“

Orthoptik Austria Präsidentin Romana Weidinger: „Schlechtes Sehen behindert das Ergebnis anderer Therapien und schränkt die Lebensqualität der betroffenen Personen stark ein. Visuelle (Re)Habilitation ist mehr als die normale Sehhilfenversorgung. Die Patient*innen müssen Sehen (wieder) erlernen bzw. falls dies nicht möglich ist, lernen mit einer Seheinschränkung den Alltag zu bewältigen. Bis 2030 werden 29% der heute tätigen Orthoptist*innen Österreichs im Pensionsalter sein. Zunehmend können durch den Personalmangel auch begehrte Klinikstellen nicht mehr (zeitgerecht besetzt) werden.“

Ernährungsbedingte Krankheiten wie Diabetes, Adipositas, Herz-Kreislauferkrankungen aber auch Mangelernährung oder onkologische Erkrankungen gehen mit massiven Ernährungsproblemen für die Betroffenen einher – umso wichtiger ist es, dass Ernährungsmaßnahmen frühzeitig therapeutisch eingesetzt werden. Diätolog*innen unterstützen und begleiten Menschen bei ernährungsrelevanten Problemstellungen. Es ist nicht nachvollziehbar, warum ernährungstherapeutische Maßnahmen bzw. diätologische Behandlungen im Gesundheitssystem noch immer so wenig Beachtung finden und keine Selbstverständlichkeit im Therapieplan darstellen“, betont Andrea Hofbauer, Präsidentin des Verbandes der Diaetologen Österreichs.