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Diagnostische Referenzwerte

Anlage 1 der MedStrSchV auf Grundlage Bericht "Aktualisierung der DRW für Österreich" aktualisiert

Aktualisierung der Diagnostischen Referenzwerte in der Anlage 1 der Medizinischen Strahlenschutzverordnung BGBL. II Nr. 375/2017,  die seit 6. Februar 2018 in Kraft ist.

Den Änderungen der Diagnostischen Referenzwerte liegen die Ergebnisse des Berichts "Aktualisierung der diagnostischen Referenzwerte in Österreich" zugrunde bei denen auch der Berufsfachverband für Radiologietechnologie beteiligt war. Vor allem bei den Datenerhebungen haben RadiologietechnologInnen in den Krankenanstalten und Ordinationen höchst kompetent und motiviert unterstützt. Ohne diese tolle Unterstützung hätten die Autoren niemals eine beachtliche Rücklaufquote von rund 60 Prozent erreichen können.

Wachabauer, David; Röthlin, Florian (2017): Aktualisierung der diagnostischen Referenzwerte für Österreich. Empfehlungen für die Bereiche konventionelles Röntgen, Durchleuchtung, Interventionen und Computertomografie. Gesundheit Österreich GmbH.

Diagnostische Referenzwerte (DRW) in den Bereichen konventionelles Röntgen, Durchleuchtung, Interventionen sowie Computertomografie sind vorgegebene Dosiswerte bei Standarduntersuchungen an einer Gruppe von Patientinnen/Patienten mit Standardmaßen. Sie sollen dabei helfen, zu erkennen, ob Patientinnen/Patienten bei Untersuchungen vermeidbar hohen Strahlendosen ausgesetzt sind. Konsequent angewendet, tragen DRW zu einer deutlichen Reduktion der Strahlendosen von Patientinnen/Patienten bei. Die derzeit in der österreichischen Medizinischen Strahlenschutzverordnung für konventionelles Röntgen, Durchleuchtung, Computertomografie und Interventionen festgelegten DRW basieren großteils auf Erhebungen aus den frühen 2000erJahren. Ihre Überarbeitung war daher dringend erforderlich. Die Gesundheit Österreich GmbH wurde deshalb vom Bundesministerium für Gesundheit und Frauen beauftragt, ein Projekt mit dem Ziel, die derzeit geltenden DRW für Erwachsene zu evaluieren und gegebenenfalls Empfehlungen für neue Referenzwerte zu erarbeiten, durchzuführen. Dosiswerte für die Bereiche konventionelles Röntgen, Durchleuchtung und Interventionen wurden im Rahmen einer Onlinebefragung erhoben, an der teilzunehmen alle relevanten Krankenanstalten und Einrichtungen im niedergelassenen Bereich in Österreich eingeladen wurden. Neben den Befragungsergebnissen wurden auch Datenauszüge des internen Dosisregisters der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. (KAGes) in die Studie mit aufgenommen. Dosiswerte für die Computertomografie wurden der nationalen Studie von Leithner/Homolka (2011) sowie dem Dosisregister der KAGes entnommen und aufbereitet. Die Empfehlungen für adäquate österreichische DRW wurden auf Basis der zur Verfügung gestellten Daten von einer Expertengruppe erarbeitet. Es zeigt sich, dass die Erhebungsergebnisse sowie die von der Expertengruppe formulierten Referenzwertempfehlungen teilweise deutlich unter den in der Medizinischen Strahlenschutzverordnung festgelegten DRW liegen. Für die Bereiche Durchleuchtung und Interventionen wurde vorgeschlagen auf DRW zu verzichten und neue einzuführen. Im Bereich der Computertomografie wurde empfohlen einige Referenzwertbeschreibungstexte anzupassen, um Indikationen besser abzubilden. Darüber hinaus sollen sich Dosislängenprodukte nicht mehr auf die Gesamtuntersuchungen, sondern auf die einzelnen Scanserien der jeweiligen Untersuchungen beziehen.

Gesamter Bericht Aktualisierung der diagnostischen Referenzwerte in Österreich