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Missachtung durch Tiroler Landesregierung ist inakzeptabel
MTD-Austria, der Dachverband der sieben Berufsgruppen (Biomedizinische Analytiker:innen, Diätolog:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Orthoptist:innen, Physiotherapeut:innen und Radiologietechnolog:innen) stellt angesichts dieser Missachtung klare Forderungen an die politisch Verantwortlichen.
Anfang November hat das Land Tirol medial ein Massnahmenpaket (7 konkrete Maßnahmen, 1 gemeinsames Ziel) zur Aufwertung der Gesundheitsberufe im öffentlichen Dienst bekannt gegeben. Für die MTD-Berufe gibt es KEINE spürbare finanzielle Aufwertung. In der Sitzung des Landtags am 18. Dezember soll dieses Paket beschlossen werden.
Die Entscheidung, RadiologietechnologInnen von der Gehaltserhöhung im Gesundheitswesen in Tirol auszuschließen, hat verständlicherweise in der Berufsgruppe große Enttäuschung und Frustration ausgelöst.
Mittels einer Blitzumfrage Ende November unter RadiologietechnologInnen haben wir ein Stimmungsbild eingefangen. rtaustria setzt sich als Sprachrohr für die Anliegen von RadiologietechnologInnen an die zuständigen Entscheidungsträger ein.
MTD-Austria (Dachverband der gehobenen medizinisch-therapeutisch-diagnostischen Gesundheitsberufe Österreichs) hat am 11. Dezember ein anwaltliches Schreiben "Stellungnahme MTD-Austria zum geplanten neuen Gehaltsschema für Gesundheitsberufe" inklusive Forderungen an die Tiroler Landesregierung übermittelt.
Forderungen an die Tiroler Landesregierung.
- Eine Beachtung und Neubewertung der MTD-Berufe unter Berücksichtigung ihrer akademischen Qualifikation.
- Ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Gehalts- und Zulagensystem, das die Verantwortungen und Leistungen der MTD-Berufsangehörigen widerspiegelt.
- Die Entwicklung attraktiver Karrieremodelle, um qualifizierte Fachkräfte in Tirol zu halten. In anderen Bundesländern gibt es dazu bereits Best Practice-Modelle.
Zusätzlich hat am 17. Dezember 2024 eine Pressekonferenz von MTD-Austria für Tiroler Medien stattgefunden - „MTD-Berufe wurden bei Anpassung der Gehälter im Tiroler Gesundheitssystem übergangen“
MTD- Austria stellte mit Unterstützung durch die Anwaltskanzlei ETHOS LEGAL die Forderung, dass diese Ungerechtigkeit behoben wird.
Constance Schlegl, interimistische Präsidentin von MTD-Austria und Präsidentin von Physio Austria, Sabine Weissensteiner, Präsidentin des Berufsfachverbandes für Radiologietechnologie Österreich und Mitglied des Vorstands von MTD-Austria, sowie Wolfram Proksch, ETHOS LEGAL, waren die Ansprechpartner:innen bei dieser Online-Pressekonferenz.
Die Presseaussendung “MTD-Austria: Missachtung durch Tiroler Landesregierung ist inakzeptabel” vom 17. Dezember 2024
In der Pressekonferenz vom 17. Dezember thematisierte Präsidentin Weissensteiner folgendes.
Dass die MTD-Berufe (Biomedizinische Analytik, Biomedizinische Analytik, Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Orthoptik und Radiologietechnologie in den vom Land Tirol präsentierten sieben Maßnahmen zur „Aufwertung der Gesundheitsberufe im öffentlichen Dienst“ nicht einmal erwähnt werden, ist vor allem vor dem Hintergrund, dass die MTD-Berufe in der aktuellen Fachkräfteverordnung 2024 bereits an Position 32 als Mangelberufe geführt werden – noch vor den Hebammen (Position 55), die im neuen Gehaltsschema beispielsweise sehr wohl Berücksichtigung finden – befremdlich und sachlich nicht zu rechtfertigen.
MTD-Berufe müssen im gleichen Maße wie andere Berufsgruppen im Gesundheitswesen bei der Gehaltsanpassung bedacht werden. Nur durch eine angemessene und umfassende Anerkennung kann der Gesundheitssektor den hohen Anforderungen der modernen Medizin gerecht werden.
Auch eine Berücksichtigung der MTD-Berufe bei den um ca 25% höheren Zulagen bei Nachtdiensten vermag dies nicht zu kompensieren, da diese Regelung für therapeutisch tätige MTD-Berufe gänzlich irrelevant ist, und selbst für diagnostisch tätige Berufsgruppen, wie Radiologietechnolog:innen und Biomedizinische Analytiker:innen, in weniger als 50 Prozent der Fälle greift. Der Grund liegt in der gängigen Praxis vieler Krankenhäuser, die ihre 24-Stunden-Versorgung über schlecht abgegoltene Bereitschaftsdienste und Rufbereitschaften sicherstellen.
90% der Patient:innen in einem Krankenhaus benötigen Röntgenuntersuchungen und medizinische Bildgebung in der Radiologie und diverse Laborwerte werden bestimmt um zu einer Diagnose und weiterführenden Therapie zu gelangen. Fast KEINE medizinische Fachrichtung kommt ohne Bildgebung und/oder Labor aus. Ohne Biomedizinsche Analytiker:innen und Radiologietechnolog:innen steht jede Krankenanstalt still!